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Brauchen wir noch Coaches?

Der “Coachmacher” Dominik Goerke im Gespräch mit Michael Jagersbacher


Dominik Goerke - Coaching

Herr Goerke, es gab Zeiten, in denen die richtige Krawattenwahl in der Geschäftswelt schon der erste Schritt zum Erfolg war. Was ist seitdem passiert, warum müssen wir uns coachen lassen, um erfolgreich zu werden in diesem Sektor?

Das ist eine sehr interessante Frage. Aber wer hat gesagt, dass die richtige Krawattenwahl schon damals der richtige Schritt zum Erfolg war? Ich habe 25 Jahre lang Krawatten getragen und war in beschränktem Maße erfolgreich. Klar habe ich als Angestellter sehr viel Geld verdient, war aber immer fremdgesteuert und habe für jemanden anderen die Erfolge generiert.


Was hat sich durch die Selbständigkeit verändert?

Seitdem ich mich aber für meine Selbstständigkeit entschieden habe, liegen die Dinge noch mal ganz anders. Zum einen trage ich keine Krawatten mehr! Für mich war das schon ein enormer Fortschritt. Freiheit halt! Zum anderen, wenn man die Selbstständigkeit für sich entdeckt hat, ändert sich einfach alles im Leben. Du agierst plötzlich selbstbestimmt und bist für jeden Schritt selbst verantwortlich. Du positionierst dich, erarbeitest deine Zielgruppe und lernst immer mehr, was es heißt, ein Geschäft zu führen, diszipliniert zu sein und jeden Tag einen Schritt weiter in Richtung großes Ziel zu machen.


Wer braucht denn heutzutage eigentlich einen Coach?

Jeder benötigt einen Coach an seiner Seite, um neue soziale Fähigkeiten zu erlernen, Stress zu reduzieren, Schicksalsschläge zu überwinden, Fertigkeiten zu erlernen, die einen nach vorne katapultieren und natürlich neues Wissen zu generieren, das Wachstum verspricht. Denn es geht immer um Evolution - um Weiterentwicklung! Das ist unsere Natur. Was nicht wächst, stirbt irgendwann! Und zuletzt geht es um die Transformation jedes Einzelnen, um Veränderung und Verbesserung! Einfach um Bewegung und Aktivität.


Welches sind denn die ersten Schritte in Richtung Business-Selbständigkeit?

Ich denke, der erste Schritt in eine solide Selbstständigkeit ist es herauszufinden, ob man wirklich Spaß an der Sache hat oder ob man es nur wegen dem Geld tut. Wenn man es nur wegen dem Geld macht, ist Geld meistens auf der Flucht vor dir! Deswegen solltest du dir die folgenden drei Fragen stellen: Erstens: Was kann ich richtig gut? Zweitens: Was mache ich richtig gerne? Und drittens: Was ist der Mehrwert, den ich der Welt liefern kann? Kurz gesagt: Was hat die Welt davon, dass es mich gibt? Dann heißt es, eine klare Positionierung zu finden, die eine Lösung für ein großes Problem meiner Zielkunden beinhaltet. Wenn du das für dich gefunden hast, und du in der entsprechenden Preisregion spielst, startet die Selbstständigkeit gleich relativ solide! Dahingehend braucht es Coaches, die den Unternehmern Unternehmerdenken, Money Mindset und Business Skills beibringen!


Und dann ist man automatisch erfolgreich als Coach?

Nein, das ist noch lange nicht alles. Ich beispielsweise verbinde Personal Development, Business Development und spirituelles Development. Das sind die drei Säulen, auf denen alles fußt und auf die du aufbauen kannst! Dass das nicht jeder kann und jeder versteht, ist ganz normal. Zudem solltest du die Online-Welt beherrschen, was wiederum auch nicht leicht ist für den ein oder anderen Unternehmer, der vielleicht die ganze Zeit offline gearbeitet hat. Beschäftige dich also mit den grundlegenden Elementen der Online-Welt, um dein Business dort professionell zu präsentieren.

Sie sprechen immer wieder von Positionierung als Coach? Sollte man nicht “breiter” aufgestellt sein, um eine größere Zielgruppe anzusprechen?

Ohne einer klaren und eindeutigen Expertise sowie Positionierung verdienst du einfach kein Geld. Der Trend geht ganz klar weg vom Generalisten hin zum Spezialisten. Konzentriere dich auf deine Zielgruppe und versorge sie mit entsprechenden Botschaften und Lösungen. Grundsätzlich sollte man erkennen, wofür man selbst steht und wie man wirken möchte, um am Markt echte Probleme von Menschen zu lösen. Und da bringt es natürlich nichts, wenn ich heute dies mache und morgen das! Heute bin ich Mindset-Coach und morgen bin ich Social-Media-Coach, das funktioniert natürlich nicht! Dort bleibt die Ernsthaftigkeit auf der Strecke. Natürlich kann es sein, dass sich deine Positionierung im Laufe der Zeit mal verändert… Aber niemals grundlegend!


Als Coach benötigt man eine entsprechende Expertise. Gefühlt kann aber heute jeder Coach werden. Worauf kommt es an, wenn die Qualität stimmen soll?

Es kann sich tatsächlich jeder Coach und Experte nennen in Deutschland, in der heutigen Zeit, doch der Markt bereinigt sich gerade. “Coach” ist kein geschützter Begriff, es ist keine Ausbildung erforderlich und somit gibt es auch keine Qualitätsstandards. Ich denke, dass sich das in der nächsten Zeit ändern wird! In manchen Ländern ist es so, dass Supervisor-Tätigkeiten durchgeführt werden müssen, bevor man auf die Menschheit losgelassen wird, was ich als sehr gut erachte. Trotzdem denke ich, dass Zertifikate nicht so viel aussagen, wie die Resultate, die man vielleicht schon mit dem ein oder anderen Coachee erzielt hat. Jeder von uns hat schon einmal etwas erfahren, was jemand anderem extrem weiterhelfen kann. Diese Erfahrungen sind gefragt. Wenn du dreimal Mal nach einer Sache gefragt wirst, solltest du sie spätestens beim vierten Mal verkaufen.


Was muss ein Coach tun, oder was darf er nicht tun, um selbst glaubwürdig und authentisch zu sein?

Um authentisch, echt und klar fokussiert zu sein sowie ein leichtes Leben zu führen, ist es wichtig, erstmal herauszufinden: Wer bin ich eigentlich als Coach? Wer möchte ich sein? Was habe ich selbst bereits gemeistert? Und wo kann ich wirklich aus dem Herzen heraus sprechen? Denn das merken die Menschen sofort! Zeige Einfühlungsvermögen, wenn du mit Menschen sprichst. Gib dich großzügig, bereite deine Inhalte und deine Gespräche gut vor und packe hier und da Dinge in deine Mentorings, die deine Kunden überraschen. Erzähle Geschichten, die du erlebt hast, gib einen emotionalen Einblick in dein Leben.


Glauben Sie, dass das Coachen ein beständiges Geschäftsfeld bleibt? Wie sehen Sie die Entwicklung?

Ich glaube fest daran, dass Coaching ein beständiges Geschäftsfeld bleibt! Coaching ist das absolut beste Geschäftsmodell der Welt. Es war noch nie so einfach, Menschen in den Erfolg, in die Leichtigkeit, in die innere Stabilität zu verhelfen, wie in der heutigen Zeit. Online ist unglaublich viel möglich! In Deutschland haben wir rund 100.000 echte ernstzunehmende Coaches. Dennoch denke ich, dass wir zwei Millionen Coaches bräuchten, um alle Probleme der Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu lösen. Gerade die Krisen der letzten drei Jahre haben die Welt verändert. Sie hat Menschen in die Unsicherheit getrieben, in die Armut, in die Depression und in die gesellschaftliche Schwere gedrängt. Da ist es einfach wichtig, dass Coaches neben Therapeuten agieren, denn Therapieplätze sind rar gesät.


Dominik Goerke ist bekannt als “der Coachmacher”. Er unterstützt Selbstständige erfolgreich zu werden. Direkter Termin für eine Zusammenarbeit: https://calendly.com/dominik-goerke/30min

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